Die Liebhaberin (Los Decentes)

Belén, eine junge Frau aus einfachen Verhältnissen, nimmt einen Job als Haushälterin in einer reichen Familie an, die am Stadtrand Buenos Aires’ in einer sogenannten ‘Gated Community’ lebt. Die sterile Umgebung der Wohnanlage ist gerahmt von hohen elektrischen Zäunen, was auch als Trennlinie zwischen Reich und Arm fungieren zu scheint. Auf einem ihrer Spaziergänge entdeckt die in sich gekehrte Belén ein benachbartes Nudistencamp – und damit die Aussicht auf nie gekannte Freiheit.

Spieltermine

Kinostart Österreich: 01.09.2017 u.a. in 6. Cine Latino Festival – Wien/Salzburg, Sommerkino Korneuburg  Sunsetkino Salzburg, Frame[o]ut Eröffnungsfilm, KinoWieNochNie, Leslie Open Sommerkino Graz, Filmclub Zwettl, FilmForum Bregenz, Programmkino Wels, Metro Kinokulturhaus Wien, LeoKino & Cinematograph Innsbruck, Moviemento Linz, Stadtkino Gmunden mit ki08/16, TAS-Kino Feldkirch, KIZ Royal Kino Graz, Volkskino Klagenfurt, TopKino Wien, Diesel Kino Gleisdorf, Amstetten Südfilmfest, Stadtkino Hallein,  Spielboden Dornbirn, Das Kino Salzburg, Admiral Kino Wien,  Schickaneder Wien,  FilmFest Zell-am-See, Diesel kino Braunau/Inn, Diesel kino Bruck/Glstr., Diesel Kino Fohnsdorf, Diesel Kino Kapfenberg, Diesel Kino Lieboch, Diesel Kino Oberwart, Diesel Kino Leibnitz, Diesel Kino St. Johann im Pongau, Lichtspiele Lenzing, Kino im Kesselhaus Krems, Kino Oberpullendorf, Breitenseer Lichtspiele Wien, Kino am Dach Wien, LE STUDIO Film und Bühne Wien

Pressespiegel

Gaspard Noé: „Ich habe einen äußerst seltenen Film gesehen: Es ging um eine Sekte von Hippies im Tigre-Delta, und sie verkleideten sich als Tiere. Ich glaube, das ist der Film, der mich in letzter Zeit am meisten überrascht hat.“ La Nacion

« Aberwitzige Gesellschaftsparabel » Salzburger Nachrichten
« Aiii, ist der Film geil! » GoodLifeCrew
« Das Spannendste was dem österreichischen Kino passieren kann. » FM4

★★★★ Kurier

« Junges, forderndes Kino aus Österreich, das aus dem Blick über den eigenen Gartenzaun einen Jux macht und dabei mit großem Ernst vom Menschen und seinen Begierden erzählt. » WienerZeitung
FM4 vergibt Die Liebhaberin  7 von 10 Nudisten, die durch den Wald hopsen.
« Es ist ein wildes, ungewöhnliches Stück Kino – und ein fantastisch fotografierter Film, dessen Bilder nicht zufällig an Henri Rousseau erinnern. » Salzburger Nachrichten
« Ein Muss für alle Film-Liebhaber und Liebhaberinnen. » Uncut
« Ein bisweilen grimmiger surrealer Humor »  ö1 Morgenjournal
« Die Nackten und die Halbtoten »  Der Standard
« Es hat etwas vom satirischen Furor des alten Godard-Films Week End (1967), wenn – wie einst die fabelhafte Mireille Darc als Stadtindianerin – am Ende von Die Liebhaberin nun Belén und ihre Freunde aus dem Nudistencamp zu den Waffen greifen. » FALTER
« Filmentdeckung des Jahres » Die Furche
« Exquisitely staged deadpan comedy in the vein of Jacques Tatí’s Mon oncle » FilmSociety Lincoln Center
« Rinner entwickelt seine lakonische Romanze in eine vollkommen ungeahnte Richtung, schrammt am Surrealen vorbei ins Groteske, ohne je ins Lächerliche abzurutschen. » ORF
« Die Balance von atmosphärischer Dichte und fragmentarischer Erzählung macht seine Filme spannend, vermittelt das Gefühl, dass in ihnen alles passieren kann, jede absurde Wendung möglich ist. » profil
« Es ging über diese Selbsterkennung der Arbeiterin, die Stärkung von ihr als Figur, aber natürlich auch diese sexuelle Eröffnung.  » ORF ZIB
« In Die Liebhaberin wirft Lukas V. Rinner ein ebenso witziges wie kritisches Auge auf die Freikörperkultur.  » Soundportal
« Junges, erfrischendes, nicht unanstrengendes Kino aus Österreich. Der sprichwörtliche Blick über den Zaun wird zur humoresken Todesfalle, und dabei mit heiterem Ernst über den Menschen und seine Begierden erzählt. » Mottingers-Meinung
« Von der Isolierten zur Liebhaberin » Uncut
« Befreiende Nacktheit » Kleine Zeitung
« Die Reichen und die Nackten » OÖ Nachrichten
« Schwarze Gesellschaftssatire » Vienna.at
« Schwarze Komödie » Tips.at
« Von Freiheit und nackten Tatsachen » Voralberger Nachrichten

Biografie

Lukas V. Rinner wurde 1985 in Salzburg geboren. Nach Abschluss des Gymnasiums studiert er Filmregie in Barcelona (ECIB – Escuela de Cine de Barcelona) und an der Universidad del Cine in Buenos Aires. 2011 gründet er die Produktionsfirma Nabis Filmgroup, mit Sitz in Buenos Aires und Salzburg, in der er als Produzent für die Entwicklung und Produktion mehrerer Spielfilme verantwortlich ist.
Sein erster Kurzfilm A Letter to Fukuyama premiert im Wettbewerb der Diagonale und des BAFICI. 2015 realisiert er seinen ersten Spielfilm, Parabellum, der im Wettbewerb des IFFR Rotterdam  seine Premiere feiert, auf mehr als 40 internationalen Filmfestivals gezeigt wird und mehrere Preise gewinnt (Nachwuchspreis der Diagonale, Spezialpreis der Jury in Jeonjou uvm.).  Als Teil der Initiative « Jeonjou Cinemaproject » – das Filme mit RegiesseurInnen wie Jia Zhang-ke, Pedro Costa, Bong Joon Ho, Eric Khoo, Claire Denis, Bahman Ghobadi oder Matías Piñeiro hervorgebracht hat – beendet er schon 2016 seinen zweiten Spielfilm Die Liebhaberin.  Als Gründer der Firma Nabis Filmgroup ist er für die Produktion der Filme Cocote, Far From US (Berlinale-Forum), About 12 (Bafici) oder One Sister (Filmfestival Venedig) verantwortlich.

Filmographie (Auswahl, Regie)
2010: Brief an Fukuyama
2015: Parabellum
2016: Die Liebhaberin

Festivals & Preise

Großer Diagonale Preis: bester Spielfilm + bestes Sounddesign
Visionär Film Festival Berlin: Publikumspreis
Toronto Film Festival: Spezial Preis der Jury
Mar del Plata Int’ Filmfestival: Beste Regie, beste Darstellerin
Turin Filmfestival: Preis der Jury
Wiener Filmpreis – Viennale 2017
Auszug aus der Wiener Filmpreis Jurybegründung (Gregor Eichinger, Till Fellner, Olga Flor, Bettina Hering, Voodoo Jürgens):
In Lukas Valenta Rinners Spielfilm DIE LIEBHABERIN finden wir in bildstarken, fast surrealen Kameraeinstellungen den Entwurf zweier konträrer Gesellschaftsmodelle. Die reiche und Gated Community von Buenos Aires lebt in unmittelbarer und unversöhnlicher Nähe einer Gemeinschaft, die sich der freien Liebe und der Freikörperkultur verschrieben hat. Für die Hausangestellte Belén wird der Übertritt in diese scheinbar entgrenzte Gesellschaft zu einer raffiniert gezeigten fiktiven inneren Befreiung. Lakonisch und mit filmisch drastischen Mitteln erzählt Lukas Valenta Rinner von der Unmöglichkeit, diese unterschiedlichen Ideologien zu überwinden, geschweige denn miteinander zu versöhnen. Die Liebhaberin beeindruckt als Parabel unserer heutigen fundamentalen kulturellen Differenzen genauso wie als mutiger cineastischer Schritt.

Material

Filmplakat

Fotos (90MB) Presseheft (5 MB) Plakat A4 jpg (4 MB) A1 jpg (75 MB)
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Kino-Trailer (jeweils 1,26Go) OmdU DCP | deutsche Synchronfassung DCP
Web-Trailer
OmdU Youtube | Vimeo  – deutsche Synchronfassung Youtube | Vimeo

Interviews

« Ich bin romantischer als Ulrich Seidl » Die Presse
« Es ist natürlich nicht einfach, wenn du in einem Nudistenklub zwischen lauter Laien drehst und dich auf deine Szene konzentrieren musst, während 10 Meter weiter eine Orgie gefeiert wird. » StyleUpYourLife
« Gegen das Kompromisskino » Volksblatt
Lukas V. Rinner als Gast RadioOrange
« Lukas V. Rinner ist eine der aufstrebenden Regiehoffnungen des österreichischen Kinos » Südtiroler News
« We wanted to establish contradiction. We didn’t want to do it completely black-and-white. » Screen
Diagonale 2017
Viel Lob für Rinner « Mich fesselt das Unvorhergesehene » Kronen Zeitung
« Wo baut man im Nudistencamp zwischen Swimmingpools und Orgienräumen ein Film-Catering auf? » TheGap/CinemaNext

Regie Notizen

Im aktuellen argentinischen Kino wird die Gegend der Außenbezirke von Buenos Aires kaum porträtiert. Die meisten Gebäude und Straßen sind im Verfall begriffen, und bewegt man sich durch diese Bezirke, so haftet allem eine seltsam traumähnliche, fast versunkene Qualität an. Das wollte ich mir näher ansehen und bin mit einem Fotografen dorthin gefahren. Gleich nach ein paar Stunden haben wir uns auf einer Straße wiedergefunden, die der Ausgangspunkt für diesen Film war. Der Eingang zu einem entlegenen Nudisten-Swinger-Club mit einem römischen Pool, romantischen Wegen, kleinen Schlössern und Orgiensälen. An einem Sommerwochenende finden sich in diesem dschungelähnlichen Park regelmäßig mehr als fünfhundert Pärchen und Singles ein. (…) Ich finde es wichtig, Filme zu machen, die eine Diskussion darüber anstoßen, wie Körper und menschliche Beziehungen in der zeitgenössischen Gesellschaft wahrgenommen, behandelt und verhandelt werden.